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Mehr Zeit für meine Talente

Anstatt widerwillig an seinen Schwächen zu arbeiten sollte man sich mehr Zeit für seine verborgenen Stärken nehmen.
Das Potenzial der eigenen Qualitäten wird von vielen unterschätzt.

Die meisten Menschen können auf Anhieb keine drei Talente nennen, die sie sich selbst zuschreiben. In der Regel konzentrieren wir uns nämlich hauptsächlich auf unsere Schwächen, unsere Stärken werden von uns kaum beachtet. Vieles scheint uns selbstverständlich oder nicht sonderlich relevant. Das liegt daran, dass wir von Kind auf dazu angehalten werden, an unseren Schwächen zu arbeiten, anstatt unsere Talente auszuleben. Kommt ein Kind mit einer Eins in Biologie und einer Fünf in Mathematik nach Hause, so wird es aufgefordert mehr Mathe zu „büffeln", selbst wenn sich die gute Note in Biologie dadurch verschlechtert. So beschäftigen sich Menschen oft ein Leben lang mit der Beseitigung ihrer Schwächen, ohne sich jemals bewusst zu machen, welche Talente sie eigentlich besitzen. Dabei könnten gerade diese unbeachteten Talente einen großen Wert fürs Leben und den Beruf haben, sofern man sie auslebt und ihnen Zeit und Raum für ihre Entwicklung schenkt.

Das eigene Potenzial

Andere Menschen haben andere Talente, und das Geheimnis des Erfolges besteht darin, dass wir einander ergänzen. Dabei gibt es keine besseren oder schlechteren Talente. Anstatt sich über seine vermeintlichen Schwächen zu ärgern, sollte man versuchen zu entdecken, welches Potenzial in dem steckt, was uns tagtäglich leicht von der Hand geht.

Natürlich wird man sein Leben und den beruflichen Alltag nicht von heute auf morgen so verändern können, dass man seine vernachlässigten Talente sofort ausleben kann. Aber es reicht für den Anfang schon, sich derer bewusst zu werden und stets nach Aktivitäten und Herausforderungen Ausschau zu halten, die den eigenen Stärken entsprechen und ihnen als Übung dienen.

Talent ist Übungssache

Was unterscheidet den Schachweltmeister vom Amateurspieler? Übung, Übung, Übung. Ob jemand begabt ist oder nicht, entscheiden nicht die Gene, sondern die Zeit, die man in seine Talente investiert. Wer einen Sporttrainer fragt, welcher seiner Schüler der talentierteste ist, so wird dieser mit großer Wahrscheinlichkeit den nennen, der am härtesten trainiert.

Intelligenz ist zweitrangig

Studien mit Hochbegabten zeigten, dass Leistungsbereitschaft viel wichtiger ist als Intelligenz. So können weniger intelligente Menschen, die sich auf einem Gebiet besonders gut auskennen, dort anfallende Probleme mindestens genauso gut und schnell lösen, wie überdurchschnittlich Schlaue.

Buchtipp: Stärken entdecken

Das Buch "Entdecken Sie Ihre Stärken jetzt!" von Marcus Buckingham und Donald O. Clifton basiert auf zwei Langzeitstudien des Gallup-Instituts zur Talentsuche und Entwicklung von Mitarbeiterpotenzial für die über eine Million Arbeitnehmer befragt und Interviews mit mehr als 80.000 Managern geführt wurden. Anhand dieser Studien haben die Autoren 34 Talent-Leitmotive ermittelt, mit denen die Begabungen jedes einzelnen Menschen sinnvoll beschrieben werden können. Damit man sich darunter etwas vorstellen kann, haben sie einen interaktiven Selbsttest ("StrengthFinder") entwickelt. Er kann im Internet absolviert werden, jedes Exemplar des Buches enthält einen persönlichen Zugangscode, mit dem der Leser auf einer speziellen Website sein persönliches Stärkenprofil bestimmen kann. Hat man so seine fünf wichtigsten Talente ausgemacht, erfährt man im Hauptteil des Buches mehr darüber, wie Menschen mit dem jeweiligen Talent agieren und wie man solche beispielsweise analytisch begabten, anpassungsfähigen, kreativen oder wissbegierigen Mitarbeiter führt und ihre Stärken fördert.

Quelle: Weiter - Das Bildungsjournal